
In unserer stressgeplagten, schnelllebigen Zeit ist es gar nicht mehr so einfach, eigene Inseln der Ruhe zu finden.
Dabei wissen wir doch eigentlich, wie wichtig es ist, besser mit uns umzugehen, um Gutes an andere weitergeben zu können – sei es auf der Arbeit, im Familienleben, bei Freunden oder beim Sport.
Wenn unsere Energiereserven auf null stehen, so können wir qualitativ auch nichts weitergeben. Doch wie durchbricht man all das und steigt aus diesem Hamsterrad wieder aus?
Die Antwort: Durch Gewohnheiten. So wie wir es uns mit der Zeit zur Gewohnheit gemacht haben, immer mehr zu leisten. Meist fällt uns dieser Druck erst auf, wenn es uns nicht mehr gut geht: Wir sind erschöpft, von Müdigkeit und Verspannungen begleitet und haben keine Energie mehr.
Das Gute ist: Wir können Gewohnheiten auch im Positiven entstehen lassen. Das ist keine Frage fehlender Zeit. Wir müssen nur wissen, sie besser zu nutzen.
Für mich haben sich daraus ein paar wundervolle Asanas ergeben, die meine täglichen Begleiter sind.
Meine fünf Alltagstipps:

Mountains Pose & Forward Fold
Mein Morgen beginnt immer mit einer Tasse frisch gebrühtem Kaffee – und zugleich mit meinen ersten Übungen.
Während die Kaffeemaschine aufwärmt, warte ich in der Berghaltung für etwa fünf Atemzüge.
Stellt dazu die Füße hüftbreit auseinander, so dass die Fußsohlen einen guten Kontakt zum Boden haben. Lasst die Arme locker links und rechts am Körper entlang mit den Handinnenflächen nach vorne zeigen. Schließt die Augen, entspannte Gesichtszüge.
Die Kaffeemaschine ist fertig aufgewärmt?
Lasst den Kaffee laufen, nehmt mit einem tiefen Atemzug die Arme über die Seiten nach oben, macht euch lang und mit einem vollen sanften Ausatmen kommt ihr in die Vorbeuge nach unten. Vielleicht mögt ihr die Arme ineinander verschränken, damit euch noch etwas mehr Gewicht in der Länge nach unten ziehen kann. Gönnt euch hier fünf tiefe Atemzüge und rollt dann Wirbel für Wirbel nach oben zurück in den Stand. Genießt euren Kaffee oder Tee

Der Herabschauende Hund
Diese Übung findet bei mir auch oft in der Küche statt, während ich auf das Kochwasser oder den Backofen warte.
Begebt euch für zehn Atemzüge in den herabschauenden Hund. Genießt die Länge, die ihr in eurem Rücken kreiert. Genießt es loszulassen, den Nacken lang und den Kopf angenehm schwer.
Wenn ihr mögt, könnt ihr ein paar Mal mit dem Becken bzw. den Sitzbeinhöckern sanft von links nach rechts schaukeln. Yummy

Der Tänzer
Der Tänzer geht immer und überall, wo auch immer ihr gerade steht. Ich liebe die Kombination aus sanftem Dehnen und leichter Rückbeuge-Balance.
Gönnt euch je ein paar Atemzüge im linken und rechten Tänzer. Beginnt auf der Seite eurer Wahl. Ich starte z.B. mit dem linken Bein als Standbein. Bringt euer rechtes Bein im leichten Winkel nach hinten. Greift mit der rechten Hand euren rechten Fußspann. Sucht euch einen Punkt in der Ferne und fokussiert ihn. Richtet eure linke Hand nach vorne in die Streckung und zieht euch im gesamten in die Höhe.
Tanzen macht glücklich.

Die Kindshaltung
Meine Lieblingsposition abends vor dem Fernseher – vor allem, wenn die Werbung startet.
Die Kindsposition ist der absolute Stresskiller. In dieser Lage könnt ihr komplett loslassen und euch von eurer Matte tragen lassen.
Ich habe übrigens meine Yogamatte immer neben dem Sofa ausgerollt. So erinnert sie mich zum einen daran, dass ich mir immer mal wieder ein paar Atemzüge für mich nehmen soll. Auf der anderen Seite ist sie immer direkt verfügbar, wenn sich ein nicht vorhergesehenes Zeitfenster öffnet.
Ich wünsche euch viel Spaß und eine stressfreie Zeit!
Ina
Yogalicious Köln